Die Route Napoleon (frz. Route Napoléon), nebst der Route des Grandes Alpes der Klassiker der französischen Alpenrouten, ist mit dem Motorrad oder Auto auch im Winter befahrbar. Napoleon Bonaparte marschierte die Route vom 1. bis 7. März 1815 mit seiner Truppe von Golfe-Juan bei Cannes nach Grenoble.
Die Route Napoléon wurde 1932 unter diesem Namen eröffnet und führt grösstenteils über die französische Nationalstrasse N85 (Route nationale 85). Die Strecke ist durchgehend asphaltiert. Sie kann mit dem Motorrad oder dem Auto recht zügig befahren werden, da es im Gegensatz zu anderen Alpenrouten wie der Route des Grandes Alpes keine hohen Pässe zu überwinden gibt und die Route Napoleon nur wenige enge Kurven aufweist. Für Motorräder aller Art viel Kurvenspass bietet die Strecke zwischen Grasse und Barrême. Der nördliche Teil der Route Napoleon bietet nach Gap bis zum Col Bayard nochmals Kurvenpass, der aber oft durch viel Verkehr etwas eingeschränkt wird.
Sehenswürdigkeiten auf der Route Napoleon: Vor allem «La Prairie de la Rencontre» mit Napoleon Bonaparte auf dem Pferd sollte man schon aus historischen Gründen besuchen. Der Platz liegt auf dem Weg und es reicht dafür eine Viertelstunde. Besonders sehens- und begehenswerte Orte für Pausen sind Grasse, Castellane und Sisteron. Fotos und mehr Infos weiter unten auf dieser Seite.
Ca. 330 km, die sich stressfrei fahren lassen
Ca. 7 Stunden ab Cannes. Man schafft die Route Napoleon über die N85 gut in einem Tag. Ideal für Pausen und Besichtigungen sind zwei Tage.
Ca. 8 Stunden mit dem Auto ab Cannes. Die Route Napoleon ist über die N85 problemlos mit dem Auto befahrbar und sogar für Wohnmobile geeignet. Für letztere ist die Route Napoleon die ultimative Alternative zur Route des Grandes Alpes. Zu beachten ist, dass auf der längeren steilen Strecke (12 % Gefälle) nach der Rampe de Laffray Busse und LKWs nicht zugelassen werden und ein Höchstgewicht von acht Tonnen gilt. Die Abzweigung für Schwerverkehr ist auf der GPS-Route von Pässe.Info mit folgendem Wegpunkt markiert: Route de Grenoble (Abzweigung Schwerverkehr).
Die Route Napoleon (frz. Route Napoléon) über die N85 – der Klassiker in den Französischen Alpen – ist auch im Winter befahrbar. Die Route Napoleon ist an diversen Stellen mit einem Adler beschildert, da der Marsch von Napoleons Truppe auch als Adlerflug (frz. Vol d'Aigle) bezeichnet wird.
Die Wegpunkte in Klammern sind nicht in der Route Napoleon zum Download enthalten, da Garmin maximal 29 Wegpunkte pro Route erlaubt. Die Strecke der Route Napoleon wird auch ohne diese (teils historischen) Wegpunkte korrekt berechnet.
Die Route Napoleon von Cannes nach Grenoble führt nur über sieben Pässe. Sechs Alpenpässe folgen in relativ kurzen Abständen und sind mit dem Motorrad der interessanteste Teil der Route Napoleon. Der Gol Bayard kurz nach Gap ist zwar der höchste Pass. Aber auch er hat keine Wintersperre. Aus diesem Grund wird die Route Napoleon auch als Winterroute bezeichnet.
Karte Route Napoleon, ca. 330 km.
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Route Napoleon mit allen Pässen und hilfreichen Wegpunkten von Pässe.Info
Golfe-Juan am Mittelmeer: Beginn der Route Napoleon (frz. Route Napoléon). Napoleon Bonaparte verliess die Verbannungsinsel Elba in der Nacht auf den 27. Februar 1815 mit rund tausend Getreuen mit einem Segelschiff. Am 1. März trafen sie in Golfe-Juan bei Antibes ein und marschierten gleichentags weiter nach Cannes.
Gedenktafel an der Église Notre Dame de Bon Voyage in Cannes am Mittelmeer: Hier übernachtete Napoleon Bonaparte mit seiner Truppe auf den 2. März 1815. Vom damaligen kleinen Fischerdorf Cannes führte die Route in einem Gewaltmarsch über Grasse, Castellane, Digne, Sisteron und Gap nach Grenoble. Cannes als «Perle der Côte d‘Azur» mit seinen schönen Stränden ist Austragungsort der Internationalen Filmfestspiele und beliebter Treffpunkt der weltweiten Prominenz.
Kulinarischer Geheimtipp von Pässe.Info: Folgt man zu Fuss der Rue Saint-Antoine, die beim alten Hafen beginnt, kann man sich in zahlreichen schmucken kleinen Restaurants verwöhnen lassen.
Grasse mit rund 50‘000 Einwohnern gilt als Hauptstadt des Parfüms. Nebst vielen Parfumherstellern gibt es dort das Fragonard-Museum und seit 1989 das Internationale Museum der Parfümerie. Weltweit bekannt wurde Grasse als Handlungsort des Romans und Kinofilms «Das Parfum» von Patrick Süskind.
Col du Pilon, 782 m, Frankreich: Der 1. Alpenpass auf der Route Napoleon folgt der Ortschaft Grasse. Er ist unspektakulär, aber eine schöne Einleitung in den zügiger zu fahrenden Teil der Route Napoleon.
Col de la Faye, 984 m, Frankreich: Der 2. Alpenpass auf der Route Napoleon führt auf gut ausgebauter und breiter Strasse durch unbesiedeltes Gebiet.
Col de Valferrière, 1169 m, Frankreich: Der 3. Alpenpass auf der Route Napoleon wird auf einigen Streckenbeschrieben nicht als Pass aufgeführt – wohl, weil er aufgrund der Strassenlage leicht übersehen wird.
Col de Luens, 1054 m, Frankreich: Der 4. Alpenpass auf der Route Napoleon verspricht mit schön zu fahrenden Kurven viel Fahrspass.
Castellane ist das Tor zu den über 20 Kilometer langen und 700 Meter tiefen Verdonschluchten (frz. Gorges du Verdon) mit spektakulären Aussichten. Wenn man Zeit hat, lohnt sich eine Rundreise durch die wegen seiner Ähnlichkeit mit dem Grand Canyon in Amerika auch Grand Canyon du Verdon genannten Schluchten. Mehr Infos unter Höhenstrassen oder direkt als Wegpunkt «1316 - F - Pas de l'Abauc (Gorges du Verdon)» für die Routenplanung in den POIs Höhenstrassen von Pässe.Info. Für einen Abstecher zu den Gorges du Verdon sollte man mindestens einen halben Tag einplanen. Die schmucke Altstadt von Castellane bietet zahlreiche kleine Läden, Cafés und Bistros und ist auch bei der direkten Durchreise eine Pause wert.
Col de Lèques, 1148 m, Frankreich: Der 5. Alpenpass auf der Route Napoleon ist der erste Pass nach Castellane. Auch er bietet eine Menge Fahrspass mit dem Motorrad.
Col de l'Orme, 734 m, Frankreich: Der 6. Alpenpass auf der Route Napoleon ist der letzte Pass vor der Ortschaft Digne-les-Bains. Der kurvenmässig spassigste Teil für Motorradfahrer:innen endet hier.
Sisteron liegt an einer engen Stelle des Durancetals und ist in südlicher Fahrtrichtung der Route Napoleon die erste Stadt der Provence. Ein Halt lohnt sich nicht nur zur Verpflegung. Der die Stadt überragende bizarre Kalkfelsen und die Zitadelle von Sisteron sind zwei eindrückliche Sehenswürdigkeiten. Napoleon erreichte Sisteron mit seiner Truppe am 5. März 1815.
Col Bayard, 1246 m, Frankreich: Der 7. und letzte Alpenpass auf der Route Napoleon. Er ist der höchste Pass der Route Napoleon. Die stark befahrene Passhöhe wird nördlich von Gap nach ein paar schön zu fahrenden weiten Kurven erreicht. Napoleons Truppe erreichte Gap am 5. März 1815. 2002 war Gap mit rund 40‘000 Einwohnern Alpenstadt des Jahres.
La Prairie de la Rencontre: der geschichtsträchtigste Platz auf der ganzen Route Napoleon. Am 7. März 1815 traf Napoleon Bonaparte in Laffrey vor Grenoble auf die gegnerischen Truppen und befahl seinen Soldaten, das Gewehr unter den Arm zu nehmen. Dann trat er alleine Delessarts Regiment entgegen und konnte dieses mit einer kurzen Rede für sich gewinnen, um gleichentags nach Grenoble weiterzuziehen.
Auberge Napoléon in Grenoble: das Ende der Route Napoleon (frz. Route Napoléon). Am 7. März 1815 traf Napoleon in Grenoble ein und marschierte mit seiner inzwischen grösser gewordenenTruppe weiter nach Paris, um dort die «Herrschaft der hundert Tage» anzutreten. Grenoble ist mit über 150‘000 Einwohnern die grösste Stadt der Alpen. Von hier aus sind viele Motorradtouren in die umliegenden Bergmassive Vercors, Chartreuse oder Belledonne möglich.
Als grosse und äusserst abwechslungsreiche Motorradtour in den Französischen Alpen bietet sich im Sommer die Kombination der Route Napoleon mit der Route des Grandes Alpes an. Die Route des Grandes Alpes ist auch mit dem Auto befahrbar. Für Wohnmobile (Camper) sind diverse Abschnitte der Route des Grandes Alpes nicht geeignet!
Pässe.Info empfiehlt (nicht nur aus historischen Gründen) folgende Reihenfolge:
Von Deutschland oder Österreich über die Schweiz herkommend beginnt die Rundtour in Thonon-les-Bains auf der Südseite des Genfersees. Über zwanzig Pässe (darunter der höchste Alpenpass Col de l'Iseran) führt die Route des Grandes Alpes bis nach Menton am Mittelmeer. Von da aus fährt man nach Cannes, um über die Route Napoleon wieder an den Genfersee zu gelangen.
Nach der Route des Grandes Alpes mit viel neu gewonnener Kurvenerfahrung fährt sich die Route Napoleon entspannt. Vor allem die ersten sechs Pässe der Route Napoleon können mit dem Motorrad recht zügig befahren werden und bereiten mit schön zu fahrenden Kurven auf meist breiten Strassen viel Fahrspass.
Mehr Infos, Karte mit der genauen Wegstrecke sowie GPS-Route zum Download auf Pässe.Info unter Motorradtouren auf der Seite Route des Grandes Alpes.